Weiblicher Zyklus sein Ablauf ist gar nicht so kompliziert. Heute erkläre ich dir leicht und in einfachen Worten, was in deinem Körper beim weiblichen Zyklus passiert und welche Hormone im weiblichen Zyklus beteiligt sind.

Tag 1 des weiblichen Zyklus – Wie zählt man den Zyklus richtig?

In der Medizin ist Zyklustag 1 der erste Tag deiner Periode, also wenn das Blut richtig zum Fließen kommt. Das allerdings nur, weil dieser Tag einfach am offensichtlichsten ist und deswegen am einfachsten festzustellen. Leichte Flecken oder Schmierblutungen zählen noch nicht als Menstruation und damit nicht als Tag 1.

Der letzte Tag deines Zyklus ist der letzte Tag vor deiner nächsten Periode.

Follikelphase – Eireifungsphase des weiblichen Zyklus

Tatsächlich beginnt der weibliche Zyklus aber im Kopf. Denn dort werden Hormone ausgeschüttet, die dann deinen Eierstöcken sagen; „Legt mal los!“ und das funktioniert so:

Im Kopf wird das follikelstimulierende Hormon (abgekürzt „FSH“) gebildet. Dieses soll deine Eizellen im Eierstock wecken und zum Wachsen bringen.

Deine Eierstöcke befinden sich zwischen deinen Beckenknochen. In jedem Eierstock hast du circa 200.000 kleine Eizellen. Diese liegen da einfach so rum und schlummern und schlafen und warten darauf, geweckt zu werden.

Kommt nun ein wunderschönes follikelstimulierenden Hormon über die Blutbahn zum Eierstock, dann tut es folgendes: Circa 20 bis 30 der kleinen Eizellen fangen an zu wachsen und um jede von ihnen bildet sich eine kleine Hülle – das Eibläschen oder auch Follikel. Deswegen heißt das Hormon follikelstimulierendes Hormon.

Auf diesem Follikel bilden sich weiter Hormone, u.a. das Östrogen. Dieses Östrogen bleibt natürlich nicht nur im Eierstock sondern verteilt sich über die Blutbahn im restlichen Körper und kommt irgendwann auch im Gehirn an. Umso größer die Eizelle und das Follikel drum rum, desto mehr Östrogen bildet sich. Umso mehr ist auch in deinem Blut und desto mehr kommt in deinem Kopf an.

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Eisprung – Befruchtung im weiblichen Zyklus

Irgendwann ist so viel Östrogen in deinem Körper und vor allem so viel Östrogen in deinem Gehirn angekommen, das dein Gehirn sagt: “Ach, da muss eine Eizelle reif genug sein, um endlich zu springen.” und es schüttet das luteinisierende Hormon aus (abgekürzt „LH“). Dieses Hormon gelangt auch über die Blutbahn in deiner Eierstöcke und tut dort Folgendes:

Die am größten gewachsene Eizelle schafft es durch das luteinisierende Hormon sein Follikel zu knacken und zu „springen“. Das nennt sich dann den Eisprung. Beim Eisprung wird die Eizelle in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus dem Eierstock herauskatapultiert und von den Fingerchen am Ende des Eileiters aufgefangen. Das heißt, die Eizelle landet im Eileiter und bleibt dort gerade mal acht bis 18 Stunden am Leben.

Wenn sie in diesem Zeitraum im Eileiter nicht auf eine Spermie trifft und befruchtet wird, stirbt sie einfach ab. Das heißt, sie löst sich an Ort und Stelle auf und später können Gerichtsmediziner hier am Eierstock viele kleine Narben feststellen: Für jede Eizelle, die sich dort aufgelöst hat, kommt eine neue Narbe hinzu. Das Gerücht, die Eizelle werde mit der Menstruation ausgeschieden, stimmt also nicht!

Ist die Eizelle so glücklich im Eileiter innerhalb ihrer 18 Stunden Lebenszeit auf eine Spermie zu treffen, dann wird sie sich mit ihr vereinen und neues Leben erschaffen. Die Zelle wird sich unzählige Male teilen und der Zellhaufen wandert über mehrere Tage in die Gebärmutter, um sich dort als Embryo einzunisten. Ab jetzt weiß dein Körper, dass du schwanger bist und wird der Schwangerschaftstest positiv ausfallen.

Lutealphase – Gelbkörperphase des weiblichen Zyklus

Was passiert nach dem Einsprung mit dem Follikel, also der Hülle, in der die Eizelle bis vor kurzem noch war? In diesem bildet sich ab jetzt ein weiteres Hormon, nämlich Progesteron. Dieses ist knallgelb und deswegen wird der Follikel ab jetzt auch „Gelbkörper“ und das Hormon Progesteron auch „Gelbkörperhormon“ genannt.

Dieses Hormon verteilt sich natürlich auch überall im Körper und sorgt dafür, dass sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Brustdrüsen werden gebildet, Zervixschleim wird eingedickt und dein Puls und deine Körpertemperatur werden erhöht, damit es das zukünftige Baby so gemütlich wie möglich hat. Außerdem verhindert es, dass eine weitere Eizelle heranreifen kann oder es zu einem Eisprung kommt. In dieser Zeit bist du also definitiv unfruchtbar.

Dein Körper weiß übrigens nicht, ob die Eizelle im Eileiter befruchtet wurde oder nicht, sondern wartet einfach mindestens Zehn Tage ab: In der Hoffnung, dass sich die befruchtete Eizelle, wenn sie dann in die Gebärmutter ist, durch ein weiteres Hormon (HCG) meldet und sagt “Hallo, hier bin ich!”.

Während diese Zeit verstreicht, produziert der ehemalige Follikel (jetzt Gelbkörper) fleißig Progesteron. Nach den 10 Tagen sagt es: “Ganz schön anstrengend!” und hört langsam auf, bis kein Progesteron mehr übrig ist.

Menstruation – Deine Periode im weiblichen Zyklus

Wenn der Gelbkörper die Progesteronproduktion komplett eingestellt hat, löst er sich im Eierstock auf und die Konzentration an Progesteron in deinem Blut fällt rapide ab.

Die Schleimhaut, die sich in der Gebärmutter gebildet hatte – quasi als kuscheliges Nest für die eventuelle befruchtete Eizelle – kann sich nicht mehr halten. Sie löst sich auf und fließen mit ein bisschen Blut aus dir heraus. Das ist dann deine Menstruation. Die Menstruation selbst umfasst ungefähr 80 Milliliter Schleim, Gewebe und ein bisschen Blut. Die Periode dauert ungefähr fünf bis sieben Tage und sollte niemals schmerzhaft sein!

Je nachdem wie eilig es dein Körper hat, kann es sein, dass während der Menstruation in deinem Gehirn schon wieder das follikelstimulierenden Hormon gebildet wird. Und was das tut, das weißt du ja jetzt schon :)

Video zum Beitrag

Fazit

Den Ablauf des weiblichen Zyklus zu verstehen, ist gar nicht so schwer. Umso besser du dich mit deinem eigenen Körper auskennst, desto leichter kannst du richtig für dich sorgen und Beschwerden vorbeugen.

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Ich wünsche dir möglichst bald sorgenfreie Zyklen!

Herzlichst
Anne

Fraulichkeit - Vorurteile Menstruation
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Außerdem weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich keinerlei Erfolgsgarantien (z. B. Heilung) oder Ähnliches gewährleisten kann. Ich übernehme keine Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die im Zusammenhang mit meinen Beratungen, Vorschlägen und Kursen stehen. Jeder ist für den Einsatz der Vorschläge und die Folgen daraus selbst verantwortlich.

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