Östrogendominanz und Progesteronmangel natürlich behandeln ist leichter, als du vielleicht denkst. Mit welchem Test du feststellst, ob du eine hormonelle Dysbalance hast und welche Ernährung und Tee bei Östrogendominanz und Progesteronmangel helfen, erkläre ich dir heute.

Östrogendominanz und Progesteronmangel

Ist es ein Östrogenüberschuss oder Progesteronmangel?

Ist es Östrogenüberschuss oder ein Progesteronmangel? In einem reinen Blut- oder Speicheltest kann das nicht festgestellt werden. Denn es geht darum, dass du in deiner zweiten Zyklusphase (also vom Eisprung bis zur Menstruation) im Verhältnis mehr Progesteron als Östrogen in deinem Blut haben solltest.

Wenn man sich ein Verhältnis anguckt, dann kann man entweder schauen “Wo ist der Mangel?” also wovon zu wenig da ist, dann nennt man das Progesteronmangel oder man schaut sich an “Was ist zu viel da?” und dann nennt man es Östrogendominanz oder Östrogenüberschuss.

Ursachen von Östrogenüberschuss oder Progesteronmangel

Für das umgedrehte Verhältnis von Östrogen zu Progesteron gibt es drei wichtige Ursachen:

  1. Du hast zu viele Östrogene, sodass deine normale Menge an Progesteron, die du im Körper hast, nicht ausreicht, um mehr zu sein als diese Östrogene, oder
  2. du hast zu wenig Progesteron, sodass deine normale Östrogenmenge das Progesteron dominiert, oder
  3. du hast die richtige Menge an Östrogen und Progesteron, aber das Progesteron wird nicht richtig im Körper verteilt, sodass es nicht zum Wirken kommt.

Die 3. Ursache ist in meinen Augen die häufigste Ursache, die trotzdem am wenigsten Beachtung findet.

Östrogendominanz oder Progesteronmangel mit Test feststellen

Teste lieber aus, ob deine Hormone wirklich aus der Balance geraten sind, bevor dein Arzt dir allein aufgrund deiner Symptombeschreibung künstliches Progesteron verschreibt. Denn oft stecken hinter den Beschwerden andere Ursachen und die künstlichen Hormone bringen deinen Körper nur noch mehr durcheinander.

Ob du hormonelle Dysbalancen hast, kannst du mit einem einfachen Bluttest feststellen lassen. Dafür werden dir zweimal innerhalb eines Zyklus Blut abgenommen.

Das 1. Blutbild wird vor dem Eisprung gemacht, um deine normale Menge an Östrogenen zu ermitteln. Das 2. Mal Blut abgenommen wird einige Tage nach dem Eisprung, denn nur dann bildet dein Körper Progesteron.

Leider machen Ärzte den 2. Bluttest oft pauschal am 21. Zyklustag. Je nach Zykluslänge hatten einige Frauen dann aber noch keinen Eisprung. Der Test findet somit kein Progesteron (weil es vor dem Eisprung gar nicht gebildet wird) und die Frauen bekommen aufgrund des falschen Testzeitpunkts künstliche Hormone verschrieben. Lasse den Test deswegen besser 7 Tage vor der erwarteten Menstruation machen, v.a. wenn deine Zyklen länger als 28 Tage sind. Noch besser wäre es natürlich, wenn du durch Temperaturmessen oder Zervixschleimbeobachtung deinen Eisprung selbst feststellen kannst.

Meistens sind diese Bluttests eine Eigenleistung, d.h. du musst sie selbst bezahlen. Es sollte ca. um die 30 – 40 Euro kosten. Wenn du unter intensiven Beschwerden leidest, kann ein Arzt diese Tests aber auch gut vor der Krankenkasse rechtfertigen, sodass die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Östrogendominanz / Östrogenüberschuss – Zu viel Östrogen

Zink und Kupfer bestimmen deine Östrogenmenge

Wenn du schon einmal dabei bist, ein Blutbild zu machen, kann ich dir empfehlen, auch deine Zink- und Kupferwerte testen zu lassen. Denn Zink und Kupfer beeinflussen, wie viel Östrogen in deinem Körper gebildet wird.

Das Östrogen in deinem Körper wird aus Testosteron gebildet – einem Hormon, welches zwar als „männlich“ bezeichnet wird, aber bei uns Frauen genauso vorhanden ist. In unserem Körper wird Testosteron nur schneller wieder in Östrogen umgewandelt.

Dein Kupferwert entscheidet darüber, wie viel von deinem Testosteron in Östrogen umgebaut wird und Zink* ist ein Antagonist oder Gegenspieler zu Kupfer. Zink sorgt also dafür, dass noch genügend Testosteron übrig bleibt.

Sind deine Zink*- oder Kupferwerte durcheinander, kann es zu Testosteronüberschuss oder Östrogenüberschuss kommen. Indem du das richtige Spurenelement supplementierat, kannst du deinen Mangel wieder auffüllen und deine Hormone pendeln sich wieder ein. Wie du deinen Körper in 10 Schritten unterstützen kannst, einen beschwerdefreien Zyklus zu etablieren, habe ich dir in dem kostenlosen eBook  “zusammengestellt:

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Testosteronmenge reduzieren

Wenn du aufgrund von zu viel Testosteron mit einer Östrogendominanz zu kämpfen hast oder an PCOS* leidest, kannst du dir mit Minztee* helfen. Eine Tasse frisch gebrühter Minztee* am Tag hilft nachweislich, den Testosteronspiegel zu senken. Und wenn du weniger Testosteron in deinem Körper hast, kann dein Körper auch weniger Östrogene daraus bilden.

Östrogenförderndes weglassen

Die Bildung von Östrogenen wird durch bestimmte Lebensmittel, Gewürze und Kräuter gefördert. Welche das sind, habe ich in diesem Blogartikel zusammengestellt >>

Indem du östrogenfördernde Lebensmittel während des gesamten Zyklus weglässt oder reduzierst, senkst du auch deine Östrogenmenge im Blut.

Da Östrogene zum Wachstum anregen, finden sich Östrogene auch in tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch. Wenn du Fleisch isst, achte deswegen auf Bioqualität mit Tieren, die in ihrem eigenen Tempo wachsen durften, statt mit künstlichen Hormonen zum Schnellwachsen angeregt zu werden.

Selbst im Trinkwasser findet man inzwischen wirksame Mengen an Östrogen. Denn die künstlichen Östrogene der hormonellen Verhütung werden im Körper der Frau nicht abgebaut, sondern über den Urin ausgeschieden. Auch in der Kläranlage werden sie nicht umgewandelt, sodass sie sich im Grundwasser wiederfinden. Es gibt Studien von verweiblichten Fischen in der Nähe von Kläranlagen und dem Zusammenhang der immer weiter sinkenden Spermienzahl beim Mann und der Menge an hormonell verhütenden Frauen in der gleichen Region. Wenn du in einer Stadt wohnst, kannst du deshalb über einen Wasserfilter* nachdenken.

Nicht zu vernachlässigen sind hormonähnliche Stoffe in Plastik und unseren Pflegeprodukten. Vor allem im PVC befinden sich Weichmacher mit einer ähnlichen chemischen Struktur wie Östrogene. Sie nennen sich Xenoöstrogene und wirken in deinem Körper genauso wie Östrogen. Achte darauf, ob du aus Plastikflaschen trinkst, woraus dein Kochlöffel ist, wie deine Pfanne beschichtet ist und in welchen Behältern du deine Lebensmittel in der Mikrowelle erwärmst.

Östrogenabbau fördern durch eine starke Leber

Östrogene werden in der Leber abgebaut. Bei zu viel Östrogen macht es deshalb durchaus Sinn, deine Leber zu unterstützen. Das kannst du einerseits durch leberstärkende Lebensmittel wie entzündungshemmende Gewürze (Zimt, Kurkuma). Goldene Milch ist dafür bestens geeignet >>

Auch das Chlorophyll in grünem Gemüse und natürliche Bitterstoffe wie in Grapefruit, Artischocken oder Rucola tun deiner Leber Gutes*.

Andererseits solltest du alles, was deine Leber (über-) fordert, reduzieren. Dazu gehören Alkohol und Zigaretten, aber auch reiner raffinierter Zucker, Milchprodukte und alle Zusatzstoffe in Lebensmitteln. E-Nummern und komplizierte Namen auf der Zutatenliste deiner Lebensmittel solltest du möglichst meiden. Umso weniger sich deine Leber um den Abbau solch komplizierter Stoffe kümmern muss, umso mehr Kapazitäten hat sie für deine hormonelle Balance.

Progesteronmangel – Zu wenig Progesteron

Dem Körper alle Bausteine für die Progesteronherstellung liefern

Um Progesteron zu bilden, braucht dein Körper bestimmte Grundbausteine und Spurenelemente, die du über die Nahrung aufnimmst. Leider wird Progesteron aus ähnlichen Bausteinen wie das Stresshormon Cortisol aufgebaut. Deinem Körper ist das Überleben in einer akuten Stresssituation immer wichtiger, als das Überleben einer Eizelle in der Gebärmutter. Deswegen verbraucht er die Grundbausteine erst für deine Stresshormone und nur wenn dann noch etwas übrig ist, bildet er daraus Progesteron.

Du solltest deinem Körper also immer genügend Mikronährstoffe und Spurenelemente zuführen, damit er ausreichend Bausteine für deine Hormone zur Verfügung hat. Dabei hilft dir das Seed Cycling >>

Es gibt auch Lebensmittel, die Progesteron-ähnliche Stoffe enthalten und deinem Körper die Herstellung von eigenem Progesteron erleichtern. Dazu gehören Frauenmanteltee*, Passionsblume*, die wilde Yamswurzel* und Mönchspfeffer*. Letzter kann allerdings auch paradox wirken und die Symptome verschlechtern. Welche Kräuter und Tees deinem Zyklus noch guttun, erfährst du hier >>

Natürlich ist die Hormonkonzentration in Lebensmitteln, Kräutern und Tees deutlich geringer, als in künstlichen Cremes oder der Pille. Deswegen setzt die Wirkung auch erst nach 2 – 3 Zyklen ein. Dafür ist die Menge für deinen Körper deutlich besser verträglich und du hilfst ihm, selbst ins Gleichgewicht zu kommen, statt von künstlicher Hormonzufuhr abhängig zu werden.

Stress reduzieren oder Stress richtig beantworten

Wie bereits beschrieben brauchen Stresshormone dein Progesteron auf, sodass es für dich zu wenig werden kann. Schau dir deswegen wirklich an, wie viel Stress hast du in deinem Leben hast und ob es überwiegend guter oder negativer Stress ist.

Ehrlich gesagt bin ich kein Fan davon, ständig zu ermahnen, wir sollen unseren Stress reduzieren. Dafür ist unsere Welt einfach nicht gemacht. Ich glaube eher daran, dass wir viel Stress gut vertragen können, wenn wir ihn richtig beantworten. Das heißt, umso mehr Stress wir haben, desto öfter brauchen wir kurze Ruhe- oder Entspannungspausen, um den Körper immer wieder zu beruhigen und das vegetative Nervensystem runterfahren zu lassen. Eine tolle Möglichkeit dazu sind mentale Übungen. In diesem Album habe ich dir die besten Mentalübungen für den weiblichen Zyklus zusammengestellt: Schau gerne mal rein und probiere es aus >>

Progesteronmangel – Die richtige Menge Progesteron kommt nicht zum Wirken

Wann Progesteron unwirksam wird

In deinem Eierstock wird nach dem Eisprung Progesteron gebildet. Um es von dort aus über das Blut im ganzen Körper zu verteilen, gibt es kleine Transporteure im Blut. Stell dir das wie kleine Busse vor, die im Blut rumschwirren und das Progesteron aus dem Eierstock in den restlichen Körper transportieren.

Derselbe Transporteur verteilt aber auch das Stresshormon Cortisol und wie auch bei der Bildung von Cortisol (s. Progesteronmangel) ist es für deinen Körper wichtiger, als Erstes das Stresshormon zu verteilen. Erst wenn dann noch genügend Busse oder genügend Sitzplätze in den Bussen übrig sind, wird auch das Progesteron aus dem Eierstock verteilt.

Das heißt, dieser Transporteur bindet sich lieber mit Cortisol. Wenn du also kontinuierlich ein hohes Stresslevel hast, dann wird hauptsächlich Cortisol in deinem Körper mit den Transporteur verteilt und dein Progesteron, was in ausreichender Menge gebildet wurde, bleibt im Eierstock sitzen. Umso wichtiger ist es, Stress mehrmals täglich mit kurzen Entspannungsmomenten zu beantworten!

Umso mehr Stress auf einer Seite der Waagschale liegt, desto mehr Erholung oder Entspannungsmomente musst du auf die andere Waagschale legen, um die Waage, deinen Körper und deine Hormone im Gleichgewicht zu halten.

Stress gibt es übrigens nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch durch emotionalen Stress in Beziehungen, Ängste, negative Einstellungen oder enttäuschten Erwartungen.

Dranbleiben lohnt sich

Bei allen Tipps möchte ich dir ans Herz legen, für mindestens zwei bis drei Monate dranzubleiben. Deine Hormone bauen sich im Laufe des Menstruationszyklus auf und werden nicht innerhalb von einem Tag wieder abgebaut. Es dauert eine Weile, bis alles aus deinem Körper ausgeschwemmt ist und bis sich die ganzen hormonellen Regelkreise in deinem Körper wieder eingeschwungen haben. Erfahrungsgemäß sind das zwei bis drei Zyklen.

Wenn du jetzt also mit einem Tipp anfängst, aber innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen keine Wirkung feststellst und sofort wieder aufhörst, hast du deinem Körper gar keine Chance gegeben, sich zu regenerieren.

Schnelle Wirkung wirst du nur bei künstlichen Hormonen feststellen. Mit denen wird dein Körper aber nie sein eigenes Gleichgewicht finden, sondern stets von ihnen abhängig sein. Willst du deine eigene hormonelle Balance erreichen, gib deinem Körper ausreichend Zeit und unterstütze ihn auf allen möglichen Wegen.

Video zum Beitrag

Fazit

Östrogendominanz oder Progesteronmangel kann leicht diagnostizieren und es gibt viel, was du selbst dagegen tun kannst. Mit ein bisschen Durchhaltevermögen und Ausprobieren kannst du deine hormonelle Balance wieder erlangen.

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Fraulichkeit - Vorurteile Menstruation
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